Das Rentier

Die Tundra erstreckt sich soweit das Auge reicht. Herrliche Aussicht, welche von Moosen, Flechten und Heidekraut zwischen den Felsen gefärbt ist. In der Ferne bewegt  sich eine Herde mit Frohgemutes fort. Rentiere. Sie profitieren von der großen Weite, ein richtiges Füllhorn für dieses hungrige Rudel zu dieser frühen Uhrzeit. Ihre durch Holz beendete Silhouette ist ein Fest für die Augen. Das Rentier ist ein neugieriges und gleichzeitig wunderbares Tier. 

Die Nomaden des hohen Nordens

Das Rentier ist ein Tier, das dem Waldrentier sehr ähnlich steht, mit dem Unterschied, dass dieses domestizierte Ren von den Menschen gezüchtet wurde. Es wird als Zug- und Lasttier benutzt, unter anderem von den Samis, der einheimischen Bevölkerung Nordeuropas.

Das Rentier ist ein widerstandsfähiges Tier, welches an sehr strenge Winterkälten, bis zu -40° C oder in nährstoffarmen Gebieten fähig ist zu überleben. Sein Fell enthält viele Luftpolster dank seinen hohlen Haaren, was ihm ermöglicht vor Kälte geschützt zu sein und einfach zu schwimmen. Süchtig nach Moosen und Flechten, dienen seine Hufe als Schaufel bei der Nahrungssuche, um den Boden und den Schnee auszugraben. Das Rentier ist fähig ultraviolettes Licht wahrzunehmen, welches für den Menschen unsichtbar ist.  Diese Fähigkeit erlaubt ihm, in schneebedeckten Landschaften, wo es meistens lebt, seine Nahrung sowie auch Raubtiere besser zu erkennen.

Als einzige Hirschart trägt beim Ren auch das Weibchen ein Geweih. Das Männchen verwendet es während der Paarungszeit um den Konkurrenten entgegenzutreten. 

Der Freund des Volkes der Sami

Sozialleben

Rentiere sind Herdentiere. Sie wandern im Winter in südlichere Gebiete mit besseren Nahrungsmöglichkeiten. Dabei bilden sich vergrößerte Herden. Die dabei zurückgelegten Distanzen können manchmal bis zu 5.000 km erreichen. Die alten weiblichen Tiere  führen die Herde denn sie kennen die traditionellen Migrationswege. Es kann passieren, dass sie von Jägern oder Raubtieren getötet werden. In diesem Fall ist die Herde dann aufgelöst und das Überleben der Tiere ist dann erheblich gefährdet. 

Hätten Sie das gewusst?

Das Rentier ernährt sich von Pflanzen, Baumrinden, Pilzen, Moosen… aber es hat eine starke Präferenz für Flechten, die sehr reich an Nährstoff sind.

Beim Ren tragen Männchen und Weibchen ein Geweih. Männliche Tiere werfen ihr Geweih im Winter ab, Weibchen erst im Frühjahr. Die Rentiere des Weihnachtsmannes sind also alle Weibchen!

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