Die Gelbbauchunke
Der Wind ist abgeflaut. Nichts bewegt sich. Die stolzen Wächter des Teichs, die Schilfe, scheinen still zu stehen. Plötzlich wird die friedliche Oberfläche des Wassers trüb. Eine Gelbbauchunke ist gerade eingetaucht. Sie taucht um die Dunkelheit des Grundes zu erreichen und dort zu verschwinden. An den Rändern des Teiches improvisiert sich ein Konzert. Wie kleine Glöckchen die ohne Zurückhaltung klingen, schenken ihre Artgenossen eine Stimme und brechen das Schweigen dieses entzückenden Ortes.
Die Kröte, welche die Glocken läutet
Die Gelbbauchunke, auch Bergunke genannt, ist eine sehr kleine Kröte, welche selten und geschützt ist. Sie ist in Belgien anwesend. Sie liebt stehendes und nicht tiefgründiges Kleingewässer und kann sich daher auch in temporären Tümpeln, Fahrspuren, Tränken… installieren. Die Gefährdung für das Vorkommen der Gelbbauchunke besteht vor allem aus Lebensraumverlusten wegen Wasserverschmutzung.
Ihre Bauchseite weist eine leuchtend gelbe Warnfärbung auf, daher ihr Name. Die Paarungsrufe der Männchen hört sich an wie ein glockenähnliches „uh …uh“. Da die Art keine Schallblasen besitzt, sind die Rufe nur recht leise.
Sie ist sehr diskret und schwierig aufzufinden. Ihr graubrauner Rücken dient als Tarnung. Bei Gefahr nimmt sie manchmal die sogenannte Kahnstellung ein: dabei wird ihr intensiv gelb gefärbter Bauch von oben sichtbar. Dies soll Feinde vor dem Hautgift warnen. Das gleichzeitig abgegebene Sekret mit unangenehmem Geruch ist in der Tat stark schleimhautreizend.
Die Gelbbauchunke überwintert von Oktober bis April. Sie baut sich dafür ein Erdloch.
Fortpflanzung
Die Paarungen beginnen am Ende des Winterschlafs, von Mai bis Juli. Das Männchen ruft dann Tag und Nacht, um die Weibchen anzulocken. Das Weibchen legt meistens ihre Eier in kleinen Wasserstellen und dies bis zu 3 Mal pro Jahr. Zwischen 50 und 100 Eier werden gelegt, welche in lockeren Klümpchen an untergetauchte Grashalme und ähnliche Strukturen geheftet werden. Nach weniger als 10 Tagen, schlüpfen die Eier und die Kaulquappen beginnen ihre Metamorphose.
Hätten Sie das gewusst?
Die Gelbbauchunke hat herzförmige Pupillen.
Ihr defensives Verhalten bei dem sie ein Hohlkreuz macht, so dass die Ränder ihres intensiv gefärbten Bauches von oben sichtbar werden, wird Unkenreflex genannt. Dies soll Feinde vor dem Hautgift warnen, das sie in dieser Situation absondert.
Die Domäne der Grotten von Han nimmt Teil an der Vermehrung dieser in Belgien vom Aussterben bedrohter Art um diese in ihren ehemaligen, natürlichen Lebensräumen wieder einzuführen.
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