Die Schlingnatter, auch Glattnatter genannt

Eine langsame und schlängelnde Bewegung zerbricht die Unbeweglichkeit des felsigen Bodens. Der Hauch einer leichten Brise verwandelt sich beim Streicheln der Felsen in einem im Tal absterbenden Pfeifton. Geräuschlos bahnt sich eine Schlingnatter einen Weg durch diese raue Landschaft. Ihre mit goldenen Iris ausgestatteten Augen bezaubern und intrigiert. Ihr glatter und glänzender Körper gleitet und raschelt ganz langsam. Die Schlingnatter überrascht denjenigen, der sie kreuzt, durch ihre diskrete Gegenwart, ihr Aussehen, ihre Bewegungen…

Kleine heimische Schlange

Die Schlingnatter ist eine recht kleine Natter, die unter anderem auch in Belgien vorkommt. Sie wird oft mit der Kreuzotter verwechselt. Die Schlingnatter ist dennoch an einem  charakteristischen dunkelbraunen Streifen erkennbar, der vom Nasenloch über das Auge bis auf die Seite des Halses verläuft und ebenso an einem breiten hufeisenförmigen schwarzen Fleck (das „Krönchen“) auf der Kopfoberseite erkennbar. Im Gegensatz zu den anderen Schlangen unserer Fauna, sind ihre Körperschuppen glatt ohne Kiel, was sie ganz glänzend macht.

Unauffällig erstarrt die Schlingnatter sobald sie gestört wird. Es ist schwierig dies wahrzunehmen da ihre Bewegungen sowieso so langsam sind. Sie besitzt keine Gifthaken, aber sie kann bei Gefahr zur Abwehr beißen. Sie ist also für den Menschen harmlos. Dieser letzte tötet sie dennoch immer absichtlich aufgrund seiner ewigen Angst vor allen Arten von Schlangen. In der Wallonie ist die Schlingnatter Art eine abnehmende Bevölkerung, insbesondere infolge Lebensraumzerstörungen, die durch Ausbauten der ihr so geliebten Eisenbahnlinien verbunden sind. 

Diskret und harmlos

Fortpflanzung

Bei den Schlingnattern beginnt die Brutzeit ab April. Zur Paarungszeit kommt es zu regelrechten Ringkämpfen zwischen den Männchen. Diese Tierart ist ovovivipar. Das Weibchen legt keine Eier sondern ist lebendgebärend. Genauer gesagt befinden sich die Jungtiere bei der Geburt noch in einer dünnen Eihülle, die sie nur nach ein paar Minuten durch Körperwindungen sofort durchstoßen. Die Jungtiere sind bei der Geburt zwischen 12 und 14 cm lang.

Hätten Sie das gewusst?

Die Schlingnatter überwintert indem sie eine Winterstarre in frostsicheren Örtlichkeiten verbringt. Gegen Mitte Oktober verschwindet sie in einem Hohlraum und wird nur bei milderen Außentemperaturen wieder erscheinen, also gegen Ende März, Anfang April.

Die Domäne der Grotten von Han bietet den Schlingnattern ein zeitweiliger Zufluchtsort an, die durch Ausbauten der Eisenbahnlinien verbundene Lebensraumzerstörungen betroffen sind. Sie werden gepflegt und werden sich vermehren.  Später werden sie schrittweise in der freien Natur, an bevorzugten Orten um überleben zu können, freigesetzt. 

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